26 Juni, 2017

Schulmama 2017

Es ist kaum auszuhalten.
Seit ein paar Wochen steht das fertige Schulkind Set in meinem Nähzimmer und hält es mir immer wieder vor Augen:

Dein Kind ist bald ein Schulkind! 
Dein Kind ist bald ein Schulkind! 
Dein Kind ist bald ein Schulkind! 

Und ich freue mich auch so riesig auf ihre Schulzeit. Auf tolle neue Momente, neue Erfahrungen, neue Emotionen, neue (und natürlich auch alte) Freunde...




Aber gleichzeitig mischen sich immer mal wieder störende Gedanken unter die Vorfreude.
Es ist gar nicht mal die Melancholie bei Erinnerungen an die Kindergartenzeit, die Kitazeit oder die ersten Wochen und Monate. Gar nicht mal der Gedanke an die dahinrasende Zeit.
Die Momente bleiben mir in der Erinnerung und auf Fotos.
Und die Entwicklung des Zuckermädchens erfüllt mich eher mit Stolz, denn mit Traurigkeit!



Aber ich verrate euch etwas: Ich habe Angst!
Denn nicht nur wird das Mädchen ein Schulkind, auch ich werde jetzt plötzlich eine Schulmama!
Ich stürze mich da zusammen mit dem Mädchen in unbekannte Gewässer und weiß einfach noch nicht, wie wir diesen neuen Lebensabschnitt gemeinsam bestmöglich umsetzten können.

Da sind die täglichen Schulzeiten, die natürlich nicht mit den Arbeitzeiten einer normalsterblichen, alleinerziehenden Ingenieurin harmonieren. Das Mädchen muss in die "Verlängerung" und außerdem in die "Nachmittagsbetreuung". Und auch ich muss in die "Verlängerung", denn dadurch, dass die Schule später beginnt, als der Kindergarten zuvor, muss ich natürlich am Abend meine Fehlzeit nachholen.
Da sind die Gedanken an Abende, an denen wir beide erschöpft vom Alltag aufs Sofa fallen und uns dann für Hausaufgaben, Hausarbeiten, Einkaufslisten wieder aufraffen müssen und doch nicht wollen.
Da sind Fragen bezüglich ihrer Freunde, die sie bestimmt am Nachmittag treffen will, aber nicht kann, weil sie in die Nachmittagsbetreuung muss. 
Da ist die Sorge beim täglichen Weg zur Schule. Durch die frühere Öffnungszeit des Kindergartens konnten wir der Hauptverkehrszeit bisher entgehen. Nun müssen wir mitten hindurch. Mit einer riesigen Schultasche, die mein kleines dünnes Kind zum Wanken bringt.
Da kommen die vielen Vorbereitungslisten und zusätzlichen Packlisten. Ich hab noch längst nicht alles zusammen! Obwohl ich schon zig Euros ausgegeben habe. Es steht noch so viel auf der Vorbereitungsliste.




Da sind Gedanken an Markenklamotten, Markenspielzeuge, Handys oder Tablets, die mit zunehmendem Alter nicht nur interessant, sondern irgendwann auch wichtig werden. Die ich ihr natürlich gönnen möchte, aber nicht kann und dann auch wieder nicht will. Dabei weiß ich noch ganz genau, wie lebensnotwendig die exakt richtigen Schuhe sein können, für die ich damals auf meinen Geburtstag verzichtet habe und sie zur Hälfte selbst finanzieren musste. (Aus erwachsener Sicht ist das bescheuert! Weiß ich doch)
Da ist das große Einschulungsfest, dass wir natürlich auch zu Hause mit dem Zuckermädchen feiern wollen, für das aber auch noch gar nichts geplant ist. Weder Ort, noch Ablauf noch Gästeliste.
Da ist die Besorgnis, dass ich an ihrem ersten Schultag Heulkrämpfe bekommen und niemand an meiner Seite sein könnte, bei dem ich meine Tränen trockne, damit ich wieder strahle, wenn das Mädchen anschließend auf mich zu läuft.


Immerhin.
Das Schuloutfit steht
Ihres zumindest.
Ich freu mich auf den großen Tag, wenn ich es euch MIT dem Zuckermädchen präsentieren kann.



Lieblingsgrüße!
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Schnitt: Kleid Elodie, Hut Ottobre Freebook, Bolero Bunte Knete, Schultüte eigener Schnitt
Schultasche: Ergobag




8 Kommentare:

  1. Hej Linda,
    da hast du dich ja echt wahnsinnig ins zeug geschmissen! das kleid sieht supertoll aus, das heisst, das ganze outfit! da bin ich mal gespannt, wie es getragen am grossen tag aussieht :0) klasse schultüte :0) das wird schon, ein neuer abschnitt beginnt dann...Ganz LG aus Dänemark, ulrike :0)

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    1. Danke, liebe Uli!
      Ich bin auch ganz gespannt auf den großen Tag und wie sie im Outfit aussehen wird.
      Bilder folgen dann natürlich!

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  2. Liebste Linda, ich umarme dich virtuell! Ich kann deine Gedanken 1:1 nachvollziehen. Genau so ist es mir im letzten September gegangen - bei der Einschulung unseres Großen!
    Ich habe geweint, dass mein Baby zur Schule geht. Ich war schrecklich nervös. Ich musste lernen loszulassen, zu vertrauen, zu zu trauen!

    Ich kann dir nur eines versprechen: DU BIST NICHT ALLEIN! Beinah allen Mamis und Papis geht es ähnlich! Schau in die strahlenden Augen deines Mäuschens und deine Sorgen werden ein wenig schrumpfen!

    Alles Liebe,
    Tanja

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    1. Ach du Liebe!
      Danke für die guten Worte!
      Ich glaube, ich darf auch wieder ein bisschen runter kommen und vielleicht auch mal die ein oder andere Aufgabe abwälzen :)

      Lieblingsgrüße

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  3. Mein Prinz geht auch im Sommer in die Schule - es sind noch 1 Mio Dinge zu erledigen und zu kaufen. Bisher habe ich mich verweigert, was zu früh da ist, wird genutzt oder verbummelt.
    So langsam muß auch ich ran. Der Stoff für die Schultüte ist da - Star Wars Angry Birds, daraus soll dann auch der Turnbeutel werden. An die Kleiderfrage bin ich noch gar nicht angekommen. Definitiv nichts mit Star Wars Angry Birds (das ist Baumwolle) und wahrscheinlich würde ich noch direkt bei der Feier von der Direktorin geluncht werden - er steht nämlich jetzt schon auf der Abschußliste, weil er gern Schießen spielt, mit Stöcken, mit allem was er findet.... Wir durften schon zum Gespräch antreten.

    Kindergarten war bei uns bisher ganz bequem immer erst um 9 Uhr. Wir haben den Luxus, dass ich um 7 Uhr anfangen kann zu arbeiten und mein Mann erst nachmittags beginnt, wenn ich daheim bin. Ab Sommer muß er dann eine Stunde eher aufstehen - die kleine Nachteule! Davor graut es mir.
    An zwei Tagen in der Woche darf er in die Verlängerung, damit er direkt mit seinen Freunden spielen kann. An den anderen Tagen möchte ich was von den Kindern haben, bzw. einen Tag ist er beim Tanzen.

    Aber ich habe so Angst, dass er kein Interesse an der Schule zeigt, dass er direkt von der Lehrerin abgeschrieben ist, dass er sich zum Klassenclown entwickelt, dass er über- oder unterfordert ist, dass es zu viele Hausaufgaben gibt, dass er abends nicht ins Bett kommt und morgens nicht aufsteht,...

    Ich freue mich, wenn er endlich endlich lesen und schreiben lernt, ich freue mich, dass er bei uns problemlos selbständig zur Schule gehen kann, ich freue mich, dass er wieder mit seinen Freunden (die alle letztes Jahr schon eingeschult wurden) wieder zusammen ist, und ein wenig freue ich mich sogar auf die Tränen, die ich unter Garantie am Freitag bei der Verabschiedung aus der Kita und bei der Einschulungsfeier vergiessen werde!

    Es ist und bleibt spannend!

    LG
    Zottellotte Sonja

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    1. Liebe Sonja,

      da können wir uns ja die Hand reichen, mit unseren Mamasorgen! :-*

      Dein Sohn ist ja auch eine ganz besondere Gattung: Angry Birds, Schießen, Stöcker und dann das Interesse am Tanzen! Total schöne Mischung! Ich hoffe seine Lehrer sehen in ihm nicht nur den Stöckerliebenden Starwars Fan und sind bereit auch hinter diese Fassade zu schauen!

      Deinem kleinen Mann und dir viel Glück beim Schulstart und alles Gute für den neuen Abschnitt im Leben!

      Lieblingsgrüße

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  4. Liebe Linda,
    was Du Dir alles für Gedanken machst. Da bekommt man ja beim Lesen schon "muffensausen".
    Vieles davon kommt mir bekannt vor. Nach fast zwei Jahren Schule (auch mit täglicher Verlängerung im Hort) kann ich Dir aber zumindest aus meiner Sicht sagen: "Mach´ Dich nicht verrückt!" Vieles fügt sich besser als man denkt.
    Ich wünsche Dir und Deiner Süßen noch eine schöne schulfreie Zeit bis zum großen Tag und bin mir sicher, dass ihr die Schulzeit genauso "wuppen" werdet, wie so Vieles bisher!
    Liebe Grüße aus BaWü,
    Vera

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    1. Hallo liebe Vera,

      ja, wenn das Gedankenkarussel erst mal läuft, dann lässt es sich so schnell nicht anhalten ;D
      Danke für deine lieben und aufmunternden Worte und ganz lieben Dank für die guten Wünsche!

      Lieblingsgrüße <3

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